Die heißen Quellen der Toskana
Im Süden der Toskana, ca. 100 km südlich von Florenz, liegt auf einem Travertinfelsen im Albegnatal der kleine Ort Saturnia. Einer Legende nach war es der römische Gott Saturn selbst, der diese Stadt hier errichtet hat. Heute ist dieser Ort wegen seiner Thermalquellen bekannt. Es gibt eine Therme mit Luxushotel und Spa. Diese Therme ist allerdings nicht ansatzweise so bekannt wie der Cascate del Mulino.
Beim Cascate del Mulino fließt das heiße Thermalwasser als Wasserfall auf natürliche Weise in die ebenso entstandenen Sinterbecken. Das türkisblaue Wasser füllt diese Becken, in denen man sein Bad im warmen Wasser genießen kann. Da es ein öffentlicher Ort ist, kann dieser zu jeder Zeit kostenlos besucht werden.
Wenn man die Schönheit dieses Badeortes genießen will und gerne alleine baden möchte, muss man allerdings schon sehr früh oder sehr spät losziehen. Am besten ist es, wenn man in der Nebensaison die Thermalquellen besucht. Dann ist die Wahrscheinlichkeit, dass man ungestört ist am größten.
Baden wie die alten Römer
Die ursprüngliche Quelle befindet sich unterhalb der Hänge des Vulkans Monte Amiata. Das Wasser fließt viele Kilometer unterirdisch und reichert sich dabei mit Schwefelwasserstoff, Kohlendioxid und verschiedenen Mineralsalzen an. In der Nähe des Thermalbades kommt das stets 37,5 Grad warme Wasser mit ca. 500-800 Litern pro Sekunde an die Oberfläche und versorgt das Thermalbad mit frischem Thermalwasser. Ab dieser Stelle fließt das Wasser oberirdisch als kleiner Fluss durch die Landschaft, bis es schließlich an den Wasserfällen bei Cascate del Mulino in die malerischen Becken fällt.
Ein Bad im Thermalwasser wirkt sich wohltuend auf das Herz-Kreislauf- und Atmungssystem, die Muskulatur und das Knochengerüst sowie auf die Atemwege aus. Es verringert den Blutdruck, und die Muskulatur entspannt sich. Nach ca. 20 Minuten Baden sollte man eine Pause von 10 Minuten einlegen, bevor man sich wieder in die Fluten stürzt. Auf die Haut wirkt das Wasser antiseptisch, reinigend und verfeinert das Hautbild. Schon zu Zeiten der Römer war die Quelle sehr bekannt, und noch heute kann man im Ort Saturnia die Überreste des antiken Bades Bagno Secco besichtigen.
Was sollte man beim Besuch der Thermalquellen beachten?
An dem Badeort gibt es weder Duschen noch Umkleidekabinen. In der unmittelbaren Nähe gibt es ein kleines Restaurant, hier soll es Duschen und Umkleiden geben. Bei unserem Besuch hatte das Restaurant geschlossen und so konnten wir es leider nicht ausprobieren. Wertsachen sollten am besten nicht zum Baden mitgenommen werden, da es keine Möglichkeit gibt, sie einzuschließen. Ein Bademantel und Wasserschuhe sind auf jeden Fall von Vorteil. Wenn ihr Schmuck tragt, solltet ihr ihn am besten vor dem Baden abnehmen, da er sonst vom Wasser schwarz werden könnte.
Da das Wasser schwefelhaltig ist, riecht es entsprechend. Die Stärke des Geruchs hält sich jedoch in Grenzen. Handtücher und Kleidung werden nach dem Baden ebenfalls nach Schwefel riechen und sollten anschließend gewaschen werden.
Vor allem in den unteren Becken, in denen das Wasser etwas ruhiger ist, sind manchmal kleine rote Würmchen zu sehen. Sie sind jedoch harmlos und genau genommen keine Würmchen, sondern die Larven der Zuckmücke.
Die Wände der Wasserbecken sind mit einem natürlichen, etwas rutschigen Belag bedeckt, der zwar ungefährlich, aber sehr glatt ist. Aus diesem Grund besteht die Gefahr, dass man beim Übergang von einem Becken ins andere ausrutscht..
Gibt es Parkplätze bei Thermalquellen von Saturnia?
Einen Parkplatz direkt in der Nähe gibt es leider nicht. Circa 1 km vom Badeort entfernt gibt es einen großen kostenpflichtigen Parkplatz, der allerdings eine Höhenbegrenzung von 2,10 m hat. Wer mit dem Wohnmobil anreist, muss auf dem weiter entfernten Wohnmobilstellplatz parken, da das Parken mit dem Wohnmobil in der Gegend verboten ist.
Wer sich nicht an das Parkverbot hält, muss vor allem während der Hauptsaison mit einem Bußgeld rechnen, da hier regelmäßig kontrolliert wird. Die Adresse des Wohnmobilstellplatzes ist
Strada della Peschiera in 58050 Manciano. Ein Tagesticket für 24 Stunden ohne Strom kostet 16€ zuzüglich 1€ Touristenabgabe. Wir haben gelesen, dass es einen Shuttlebus gibt, der einen vom Parkplatz zu den Thermalquellen bringt. Als wir im Februar dort waren, war aber keiner zu sehen.
Unser Fazit zu den Thermalquellen von Saturnia
Wenn ihr in die Toskana reist, gehört ein Besuch der Thermalquellen von Saturnia auf jeden Fall dazu. Für uns ist es ein Wunder der Natur, dass schon seit so vielen Jahren das warme Wasser einfach so fließt. Ein Bad in dem Wasser ist wohltuend und angenehm, besonders in der kälteren Jahreszeit. Wenn ihr findet, dass einfach zu viele Besucher dort sind und ihr trotzdem entspannt in Thermalquellen baden wollt, könnt ihr auch die Therme von Petriolo oder das Bagni von San Filippo besuchen. Diese beiden Quellen sind zwar nicht so spektakulär wie Saturnia, aber auch nicht so bekannt und deshalb nicht so stark besucht.
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